Wie viel Lithium braucht die Welt – und wie viel hat sie zu bieten?

„Prognosen sind schon deshalb schwierig, weil sie die Zukunft betreffen“, sagt ein Sprichwort. Dennoch sind Wissenschaftler und Analysten inzwischen recht gut darin, für ihre Fachgebiete Voraussagen zu treffen, mit denen Unternehmen und Investoren arbeiten können. Im Bereich Batteriemineralien (derzeit hauptsächlich Lithium und Kobalt) werden in verschiedenen Studien sehr unterschiedliche Zahlen über den zukünftigen Bedarf genannt – das liegt hauptsächlich daran, dass auch die Zahlen zum Erfolg der Elektromobilität und der Geschwindigkeit des Wandels weit differieren. So sagt etwa Bloomberg New Energy Finance (BNEF) im Report „Electric Vehicle Outlook 2018“ folgende weltweite Verkaufszahlen für Elektrofahrzeuge voraus: 11 Millionen im Jahr 2025, 30 Millionen in 2030 und 60 Millionen in 2040 – vor allem, weil die Produktionskosten unter die von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren fallen werden. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung in Deutschland ging schon 2016 davon aus, dass sich die Nachfrage nach Lithium je nach Szenario bis 2025 entsprechend verdoppeln oder sogar mehr als verdreifachen wird. Sicher ist: Wir werden in den kommenden Jahren sehr hohe Zuwachsraten sehen.

Auch der Lithiummarkt lebt von Angebot und Nachfrage

China ist hier der Global Player, der durch verschiedene Faktoren sehr großen Einfluss auf die Entwicklung hat. Auf der Nachfrageseite (Demand) setzt das Land für die Zukunft auf Elektromobilität, plant für 2020 eine Produktion von zwei Millionen Fahrzeugen jährlich und will Verbrennungsmotoren bis 2040 komplett verbieten. Andere Länder setzen noch ehrgeizigere Ziele: Dänemark, Schweden und die Niederlande planen Verbote ab 2030, Norwegen schon ab 2025. Und auf Seiten der Versorgung (Supply) hat China die größten Kapazitäten in der Zellproduktion und deckt etwa 25 Prozent des Weltmarktvolumens ab (McKinsey Electric Vehicle Index), Asien insgesamt produziert einen Anteil von fast 90 Prozent der Lithium-Ionen-Zellen weltweit. Das Weltvorkommen an Lithium wird auf über 40 Millionen Tonnen geschätzt, allerdings belaufen sich die bekannten Reserven – der mit heutigen Mitteln wirtschaftlich abbaubare Anteil – auf etwa 14 Millionen Tonnen. Ohne an dieser Stelle zu sehr ins Detail gehen zu wollen (mehr erfahren Sie beispielsweise hier): Schon diese Reserven wären ausreichend, um mehr als zwei Milliarden Elektroautos zu bauen. Und wenn Nachfrage und Preis steigen, wird man auch die Ressourcen neu bewerten. Um diese Marktentwicklung zu verstehen, ist ein Vergleich ganz hilfreich – nehmen wir das Metall Aluminium: Es war einst wertvoller als Gold, weil der Produktionsprozess enorm aufwendig und teuer war. Das änderte sich 1888, als Carl Josef Bayer einen neuen, kostengünstigeren Prozess entdeckte und patentieren ließ. Dadurch wurde Aluminium überhaupt erst im industriellen Maßstab nutzbar, dennoch blieb es ein Symbol für Reichtum. 1911 wurde erstmals Aluminiumfolie als Verpackungsmaterial verwendet – auch weil die berühmte „Toblerone“ dadurch als Luxusprodukt positioniert werden konnte. 1915 baute der deutsche Flugzeugpionier Hugo Junkers das erste Ganzmetallflugzeug, natürlich aus Aluminium. Im Art déco wurde das Material für luxuriöse Möbel und Inneneinrichtungen verwendet, Empire State Building und Chrysler Building beeindrucken durch einen fast verschwenderischen Umgang mit dem wertvollen Material. Und mit dem Zweiten Weltkrieg wurde Aluminium dann zu einem strategisch wertvollen Rohstoff, was die Preise rasant steigen ließ.

Wenn man so will, sind wir mit Lithium an diesem Punkt angekommen: Es gibt prinzipiell genug davon – und die Prognosen für die wachsende Nachfrage machen auch solche Abbaugebiete lohnend, die bisher als nicht wirtschaftlich galten. Es gibt jedoch auch eine natürliche Grenze nach oben, denn wenn der Preis zu hoch steigt, wird es Versuche geben, diese Kosten wieder zu senken. Sei es durch Verbesserung der Produktionsprozesse, durch Steigerung des Ertrags, durch Verringerung der benötigten Materialmengen pro Batterie oder durch die Entwicklung von Recyclingmöglichkeiten. Die entscheidende Frage ist: Wie hoch ist „zu hoch“?

 

Im Moment sollte der Fokus aber vor allem auf der effizienten Nutzung der Ressourcen liegen, und das gilt sowohl für die Lithiumgewinnung aus Salaren, wie hauptsächlich in Südamerika, als auch für das Hard-Rock-Mining, also den klassischen Abbau in Minen, wie etwa in Australien oder Kanada. Und die Effizienz beginnt damit, zu wissen, was man hat, was im Boden ist. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Projekt „Georgia Lake“ in Kanada: Die spodumenhaltigen Pegmatite wurden dort schon 1955 entdeckt. Aber erst in den letzten Jahren wurde klar, dass sich der Abbau lohnen könnte. Im Auftrag von Rock Tech Lithium Inc. hat der Ingenieursdienstleister DMT die Lithiumgehalte in der Lagerstätte durch Bohrung, Messung und Analyse neu bewertet. Dabei ergab sich eine Verdopplung der Ressourcen der gemessenen und angezeigten Kategorie („measured and indicated“), die Schätzung nach dem anerkannten kanadischen Standard NI (National Instrument) 43-101 konnte gegenüber den vorigen Annahmen um 40 Prozent gesteigert werden.

Und dann kommen wir als CORE CONSULTANTS ins Spiel: Wir tragen zu solchen „Feasibility - Studies“ unseren „Market view“ bei, also die Prognose, ob der Abbau nicht nur technisch machbar, sondern auch wirtschaftlich umsetzbar ist. Wenn beides zutrifft, haben Sie ein tragfähiges Projekt – und unterstützen damit die Zukunft der Mobilität und den Kampf gegen den Klimawandel. Das ist doch ein sehr befriedigendes Gefühl.
 

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